Während meiner Mahavidya-Ausstellung in Haus Shanti wurde mir Satyadevi (Leiterin der Hausverschönerung bei Yoga Vidya Bad Meinberg) vorgestellt. Sie frug mich ob ich Lust hätte ein Kunstprojekt im Haus mit ihr gemeinsam zu gestalten. Schnell war ich sehr begeistert, von den gestalterischen Möglichkeiten, die sich mir boten.

Dhanvantari-Raum


Wir renovierten den Dhanvantari-Raum gemeinsam und ich durfte meine gestalterischen Kräfte voll einbringen. Durch die Arbeit in diesem Raum, lernte ich den göttlichen Aspekt Dhanvantari kennen. Als Schutzgott des Ayurvedas war er mir vorher noch unbekannt. Durch die Gestaltung entwickelt sich der Wunsch die Räumlichkeiten dem Gott bzw. die Aufgabe dieser Räume mit zu erfassen und in das Wesen des Dhanvantari hinein zu spüren.


Er zeigt sich dort nun in Form des Dhanvantari-Yantra das in einer Blüte eingebettet liegt und von Flügelpaaren getragen  ist. Er ist ein Gott, der durch das Milchmeer geboren wurde. Eine wundervolle Geschichte wie die Götter und die Dämonen gemeinsam den Nektar der Unsterblichkeit erschufen.

Krishna-Raum


Nach der erfolgreichen Beendigung des Dhanvantari-Raumes, gab es im Hause Yoga-Vidya einige Diskussionen wie die Gestaltung der Chakrapyramide durchgeführt werden sollte. Satyadevi und ich gingen oft zusammen durchs Haus und ich bot ihr meine gestalterischen und künstlerischen Ahnungen an, das heißt im Klartext : ich habe mich in Gebäude hineinversetzt und konnte  mir so gut vorstellen, welche Farbe an welche Wand kommt und wie die Kombination sich ergänzt.


Gemeinsam erstellten wir ein Konzept für die Gesamtgestaltung. Vor 11 Jahren hatte Sukadev und Shivakami das damalige Gesamtkonzept der Räumlichkeiten und Flure mit einem Künstler angelegt. Die domminierende gelbe Welle, die sich durch das ganze Haus zieht,  war damals auch als eine Verbindung zum Badekurort bad-Meinberg gedacht. Nach 11 Jahren sind die Räumlichkeiten jedoch schon etwas verlebt und ein neuer Glanz ist notwendig. In manchen Yogaräumen brennt immer ein kleines Öllicht und wenn der Docht nicht manchmal zurückgeschnitten wird gibt es viel Ruß, sodass sich an der Wandbemalung schnell spuren bemerkbar machen. Nachdem ich den Krishnaraum farbig neu mit bestimmt habe und auch die Wandgestaltung erneuerte, mit dem Krishna den 2 Schwänen im Wasser und dem Tempel, malte ich draußen auch eine Krishna-Figur mit Lackfarbe. Sie steht in einer kleinen Nische am Kinderspielplatz.

Ebene 0


Von da an, hatte sich bei mir das Grundkonzept zur Flurgestaltung manifestiert.

Ich durfte auf der unteren Ebene 0, in dem Kellerwinkel wo die Schlafsääle sind, mit meiner Gestaltung beginnen. Ich erarbeitete vorher an einem kleinen Modell die Farbwahl und mit Hilfe von Karmajogis setzten wir hier einen neuen Entwurf für Charakter und Farbe. Auch hier gab es vielerlei Diskussionen, da die Farbe von Yoga-Vidya vor allen Dingen Goldgelb ist. Laut meines Farbempfindens gehört aber auch das ganze Farbspecktrum zu einer harmonischen Farbgestaltung dazu. Ein Gelb lebt in der Kombination mit Violett, ein Blau mit Orange und ein Grün mit Rot. Wenn wir eine gelbe Wand anschauen wird in unserem inneren Auge ein Violett erzeugt, also die Komplemantärfarbe. Das ist für das Gehirn notwendig um zur Ruhe zu kommen. Wir erstreben für Yogaräume Balance, inneres Gleichgewicht, Ruhe und dass uns die Farben ein zufriedenes Gefühl geben. Dies können wir bei der Renovierung der Flure und Räume beachten.


Auf Ebene 0 vor dem Schlafsaal begann ich die Samenmantras =Bijamantras mit einzuarbeiten. Mein Fokus war, dass  unter der Erde, dort wo der Same ruht, die Kraft der Pflanze über Tier bis zum Mensch und höher noch zum Licht ihren Ursprungsort hat. Im Yoga spiegelt sich der gesamte Evolutionsweg. Die Bijamantras bilden einen Teil dieses Weges ab.

 

An die Bijamantras knüpft sich eine große Wandgestaltung an.

Symbolisch für Sattwa, Rajas und Tamas stelle ich mir auch ein neues Wandbild für die oberen Ebenen vor für das Suryanamaskar, der Sonnengruß.


Bei den Fahrstühlen in der Ebene 0 gibt es einen Lotus. Der Lotus ist ein Symbol für Reinheit, da er im Schlamm wächst und doch davon nicht beschmutzt wird. Der Lotus steht auch in Verbindung zum Licht, denn er öffnet sich in der Morgendämmerung und schließt sich bei Sonnenuntergang. Seine Energien können durch Reinheit und Wissen erweckt werden.

Eingang Chakrapyramide


Auch im Eingang der Chakrapyramide entstand eine neue Wandgestaltung. Hier arbeitete ich einen keltischen Knoten mit ein. Dieser Knoten hat keinen Anfang und kein Ende. Im Yoga wird gelehrt das keinen Anfang und kein Ende haben. Dies Symbolisiert auch der Kreis den ich immer wieder in meinen Arbeiten mit einbringe. Ein Kreis ist für mich eine absolut harmonische Form mit großer Kraft.

Ebenenbeschriftung an den Fahrstühlen


Krishnafigur beim Kinderspielplatz


Veröffentlichungen über das Projekt


Dhanvantari-Raum und einen zweiten Beitrag dazu hier.

Krishna-Raum